Agile Methoden und ihre Einsatzmöglichkeiten in jungen Unternehmen
Rolle von Führungskräften entscheidend
Auf der Düsseldorfer Startup-Woche 2019 ging es unter anderem um agiles Arbeiten und darauf ausgerichtete Tools zur Unternehmensentwicklung. Führungskräfte spielen in diesem Prozess eine entscheidende Rolle und können maßgeblich dazu beitragen, dass agile Methoden im Unternehmen kulturell anschlussfähig werden.
Agile Methoden werden in der Regel sehr gut angenommen
Die Entwicklung agiler Methoden entstand bottom-up aus der Softwareentwicklung, wo Verfahren wie XP, Crystal und Scrum entworfen und eingeführt wurden. Diese Methoden haben viel Resonanz in anderen Unternehmensbereichen erzeugt und werden mittlerweile weitläufig eingesetzt. Zu den verbreitetsten Methoden gehören Scrum und Kanban. In einer Studie der Hochschule Koblenz (2013) zeigte sich in Unternehmen verschiedener Größen und Branchen eine deutlich höhere Zufriedenheit der Anwenderinnen und Anwender mit den Praktiken agiler Methoden im Vergleich zu klassischen Projektmanagementmethoden, wobei diese nicht zwangsläufig in Konkurrenz miteinander stehen, sondern sich auch hervorragend ergänzen können. [1]
Agile Toolbox schafft Flexibilität in Startups
Startups und junge Unternehmen befinden sich per definitionem in einer Phase des Unternehmens, in der viele Prozesse noch leicht formbar sind und Projektmanagement eine grundlegende Rolle spielt. In dieser Phase können agile Tools dem Team helfen, die eigenen Ressourcen auszuschöpfen und den Aufbau des Unternehmens den Anforderungen des aktuellen Marktes entsprechend zu gestalten. Aber auch Organisationen, die sich bereits etabliert haben, können von agilen Methoden profitieren.
Auf der Startup Woche in Düsseldorf stellte Hello Agile in einem ausführlichen Workshop einige der beliebtesten agilen Tools vor und gab Teilnehmer*innen in einem weiteren Workshop die Möglichkeit, das Tool Lego ® Serious Play ® auszuprobieren.
Lego ® Serious Play ®
Bei dem Tool Lego ® Serious Play ® geht es darum, mit Ideen zu spielen und mit den Händen zu denken. Ein solches Tool kann helfen, die Teilnehmer*innen aus ihrer Komfortzone herauszuholen und Raum für Kreativität und Herausforderungen zu schaffen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begeben sich in einen co-kreativen Prozess, in dem die Potenziale der Einzelnen zum Ausdruck kommen können. Es ist ein exploratives Spiel, das dazu anregt, den Spielraum des spezifischen Vorhabens im Unternehmen auszureizen und Visionen, Strategien und Kultur zu gestalten. Das Tool ermöglicht, zukünftige Risiken risikofrei durchzuspielen und strategisch vorzudenken. Auf diesem Wege kann Neues ausprobiert werden und Abstraktes wird begreifbar und erlebbar.
Das agile Tool fördert Kommunikation, kritisches Denken, Kollaboration und Kreativität.
Agilität durch IMAP Führungskräfteentwicklungs-Workshops
Wenn Agilität als Grundwert in das Unternehmen eingeführt werden soll, bedarf es einiger Voraussetzungen, damit dieses Vorhaben Früchte tragen kann. Eine sehr bedeutende Rolle spielt dabei die Anschlussfähigkeit der Agilität an die Kultur des Unternehmens. Führungskräfte sind einflussreiche Kulturträger und können in ihrer Vorbildfunktion die Kultur des Unternehmens formen und vermitteln. IMAP widmet sich in Führungskräfteentwicklungs-Workshops genau diesem Potenzial und unterstützt mit maßgeschneiderten Programmen die Umsetzung des spezifischen Vorhabens (Digitalisierung, Change, etc.) entlang der Visionen und Strategien des Unternehmens.
T-Shirt meets Tie @ Startup-Woche Düsseldorf
Am letzten Freitag startete die nun vierte Auflage der Düsseldorfer Start-Up Woche. Auf unserer Veranstaltung im STARTPLATZ stellten wir interessierten Startups und Kleinunternehmen unser Projekt „T-shirt meets Tie“ vor und beantworteten zusammen mit unseren Kooperationspartnern[1] von der IHK Düsseldorf und bereits aktiven Ausbildern Fragen rund um das Thema Ausbildung.
Zu Beginn der Veranstaltung erhielten die Teilnehmenden umfassende Informationen zu unserem Projekt „T-shirt meets Tie“. Im Anschluss lieferten neben unseren Beraterinnen und Beratern auch Herr Ernst, Ausbildungsberater der IHK, und Frau Balla, Ausbildungsberaterin und Projektverantwortliche der „Passgenauen Besetzung“ der IHK umfangreichen Input rund um das Thema Ausbildung.
In der anschließenden Podiumsdiskussion brachten unsere Gäste anschaulich Erfahrungswerte aus der Praxis ein. Herr Lordt, CEO der Go-On Group, Herr Scheufeld, Geschäftsführer der Agentur DesignVerein und Herr Gross, selbstständiger Handwerker und Geschäftsführer der 360° Fördertechnik, repräsentierten unterschiedlichste Ausbildungsbereiche – vom klassischen Ausbildungsberuf des Bürokaufmannes über den Mediengestalter und Webentwickler, bis hin zum Baumaschinen- und Landmaschinenhandwerker. Sie konnten den Teilnehmenden dementsprechend wertvolle Tipps und Ratschläge mit auf den Weg geben.
Die Mitarbeitenden von Morgen im Blick
Im Rahmen der Podiumsdiskussion nannten unsere Gäste Gründe dafür, warum sie gerne ausbilden und was sie dabei motiviert. Herr Scheufeld, der bereits seit vielen Jahren selbst ausbildet, machte hier deutlich, dass es ihm nicht darum gehe, eine günstige Arbeitskraft zu gewinnen, sondern dass vor dem Kosten- und Ressourcenfaktor definitiv der Spaßfaktor stehe, welcher durch einen Auszubildenden entstehe. Beispielsweise begeistere es ihn zu sehen, wenn die jungen Menschen „frühzeitig unser Kulturbild aufsaugen“.
Herr Gross erwähnte zwar den langen und teilweise herausfordernden Weg, den man mit einem Auszubildenden geht – aber auch für ihn überwiegen die Vorteile und der Mehrwert von Auszubildenden. Dabei betonte er, dass ein vertrauensvoller Umgang in der Zusammenarbeit essenziell dafür sei, dass Auszubildende eigenverantwortlich und selbstständig arbeiten können.
Auch für Herrn Lordt bietet eine Ausbildung die Möglichkeit, junge Menschen so einzuarbeiten, dass sie langfristig übernommen und in das eigene Unternehmen integriert werden können. Neben den vorgegebenen Ausbildungsinhalten bildet er in der Praxis „in die Richtung aus, in der [er] den Auszubildenden nachher [sieht]“.
Mit den Wortmeldungen einer Auszubildenden seines Unternehmens floss auch die Perspektive von Auszubildenden selbst in die Diskussion ein. Die junge Frau gab punktuell Input zu ihren Erfahrungen, beantwortete Fragen und ergänzte so das Gespräch um wichtige Aspekte.
Ausbildende finden vielfältige Unterstützung
Für Startups und Unternehmen, die keine klassischen Ausbildungsberufe abdecken, stellt sich häufig bereits zu Beginn die Frage, welchen Beruf sie im eigenen Unternehmen denn überhaupt ausbilden können. Doch auch Veränderungen im Arbeitsleben eröffnen immer wieder neue Ausbildungsbereiche, von denen viele Unternehmen noch nichts wissen. Hier empfahlen die Podiumsgäste den Kontakt zur IHK, die eine bedarfsgerechte Beratung zu der Frage nach möglichen Ausbildungsberufen anbietet. Herr Scheufeld machte selbst die Erfahrung, dass er nun im Bereich „E-Commerce“ ausbilden darf, obwohl er das Wissen über den Onlinehandel nicht schulisch oder institutionell, sondern „autodidaktisch“ erlernte.
Auch die Herausforderung, passende Auszubildende zu finden, wurde im Podium thematisiert. Herr Gross berichtete, dass er hierbei auf die Unterstützung des „T-shirt meets Tie“-Teams zurückgreifen konnte. Gemeinsam erarbeitete er mit uns Stellenanzeigen, welche sowohl auf die Zielgruppe zugeschnitten waren als auch die unternehmensspezifischen Anforderungen und Erwartungen hervorhoben. So kann Herr Gross zukünftig Auszubildende gewinnen, die sowohl fachlich als auch menschlich in sein Unternehmen passen. Herr Lordt wiederum setzt bei der Auswahl vielversprechender Auszubildender zukünftig auf ein Assessment Center, das vom „Tshirt meets Tie“- Team in enger Absprache entwickelt wurde.
Die Potenziale von Auszubildenden nicht nur zu erkennen, sondern auch zu fördern, war Herrn Scheufeld wichtig. Er berichtete, dass er mit seinem Anliegen auf das „T-shirt meets Tie“-Team zugegangen war, welches daraufhin einen eintägigen Workshop zur Persönlichkeitsentwicklung mit den Auszubildenden des Unternehmens durchführte.
Netzwerke für Ausbildungsplätze
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion und eine offene Fragerunde vernetzten sich die Teilnehmenden bei Kaffee und Fingerfood sowohl untereinander als auch mit uns und unseren Kooperationspartnern. Dabei kam es zu interessanten Gesprächen, die nun bei Bedarf im Anschluss in den einzelnen Unternehmen fortgeführt werden, um neue Ausbildungsplätze zu schaffen oder bestehende zu erhalten.
Wir freuen uns darauf, weitere Startups zum Thema Ausbildung zu unterstützen und blicken gespannt auf die kommenden Veranstaltungen der Startup-Woche!
Wir freuen uns darauf, weitere Startups zum Thema Ausbildung zu unterstützen und blicken gespannt auf die kommenden Veranstaltungen der Startup-Woche!
Ziel des Projektes „Tshirt meets Tie“ ist die Schaffung und der Erhalt von Ausbildungsplätzen in Düsseldorfer Startups und innovativen Kleinunternehmen – dafür werden interessierte Betriebe und Unternehmen auf dem Weg zum Auf- und Ausbau von Ausbildungsplätzen mit unterschiedlichsten Maßnahmen unterstützt. Kommen Sie gerne auf uns zu, wenn Sie sich vorstellen können, Teil des Projektes zu werden! Wir lassen Ihnen gerne Infomaterial zukommen oder kommen zu einem unverbindlichen Check-Up-Termin bei Ihnen vorbei.
[1]Der Lesbarkeit halber wird im gesamten Eintrag das generische Maskulinum verwendet – dies bezieht sich aber immer auf alle Geschlechter.
Das passgenaue Teammitglied von Morgen? Ist der Azubi von Heute!
Auch in diesem Jahr sind wir auf der Düsseldorfer Startup Woche vertreten. In unserer Veranstaltung „Ausbildung 4.0! Create your staff!” habt Ihr die Möglichkeit
– uns und unser Projekt „T-Shirt meets Tie“ schnell und unverbindlich kennenzulernen,
– Euch mit anderen Interessierten zu vernetzen
– und ganz individuell mit uns zu überlegen, ob und wie auch Ihr durch Ausbildung kreative und engagierte MitarbeiterInnen gewinnen könnt.
Daneben steht Euch unser Netzwerkpartner, die IHK Düsseldorf, Rede und Antwort zu allen Fragen rund um das Thema Ausbildung.
Kommt vorbei und nutzt die Chance, schnell und persönlich Informationen und Kontakte zu bekommen!
Wann? 5. April von 14-16 Uhr
Wo? STARTPLATZ – Speditionsstraße 15a – 40221 Düsseldorf
Um teilzunehmen ist eine kurze Anmeldung über folgenden Link erforderlich:
https://www.startupwoche-dus.de/sessions/ausbildung-4-0-create-your-staff/
Wir freuen uns auf Euch!
Ein Check-up-Termin bei TmT als Best Practice
Unser „T-Shirt-meets-Tie“-Team orientiert sich stets an den individuellen Bedürfnissen jedes einzelnen Unternehmens. Nur so kann eine Ausbildung sinnvoll in die Unternehmensplanung integriert sowie Entwicklungsfelder erkannt und angegangen werden. Die Vereinbarung eines Check-up-Termins hat sich aus Sicht der Unternehmen beim Start des Prozesses „Azubi finden für mein Unternehmen“ bewährt: Die grundlegenden Fragen können direkt vor Ort geklärt und wichtige Ziele für die zukünftige Zusammenarbeit erarbeitet werden.
Sollten Sie als Unternehmen bereits ausgebildet haben, können im ersten Kontakt Erfahrungen aus der Vergangenheit ausgetauscht und reflektiert werden. Daraus ergeben sich meist direkt Ansatzpunkte für die Bereiche, in denen das „TmT“-Team die Personalarbeit in Zukunft unterstützen könnte. Je nach Bedarf kann dabei beispielsweise der Rekrutierungsprozess durch Sichtung der Bewerbungsunterlagen, selbstorganisierte Azubi-Speeddatings oder auch die Einarbeitungszeit (das Onboarding) der Azubis begleitet werden.
Hat das Thema Ausbildung in Ihrem Unternehmen bisher keine Rolle gespielt, setzt die Beratung weiter vorne an. Dabei werden zunächst die Rahmenbedingungen erörtert, unter denen eine Ausbildung für Ihr Unternehmen sinnvoll ist. Hier werden sowohl die Rollen von IHK und anderen wichtigen Kooperationspartnern vorgestellt als auch generelle Personalstrategien und die Vorteile einer oder eines Auszubildenden für Ihr Unternehmen erläutert. Sollte das Thema noch neu für Sie sein, ist es unser Ziel, Sie auf dem Weg zum bzw. zur ersten eigenen Azubi zu unterstützen.
Ein Verständnis für die jeweilige Unternehmenskultur ist bei jeder Beratung – als Herzstück unserer Arbeit – jeweils die Grundlage, um individuell abgestimmte und vor allem erfolgsversprechende und nachhaltige Ideen zur Unterstützung anzubieten.
Ein Beispiel unserer Arbeit ist der Check-up Termin bei den redPlant Realtime Studios in Düsseldorf am 14. November 2018. redPlant hat sich auf die ganzheitliche Entwicklung interaktiver 3D-Anwendungen wie beispielsweise Produktkonfiguratoren spezialisiert und in diesem Bereich bereits für viele namhafte Kunden digitale Projekte umgesetzt. Das Thema Ausbildung war in den letzten Jahren immer präsent, jedoch konnten aus verschiedenen Gründen potentielle Ausbildungsstellen noch nicht besetzt werden. In einem ca. einstündigen Gespräch wurden zusammen mit redPlant folgende Themen behandelt und eine Roadmap erstellt:
1. Zu Beginn wurde herausgearbeitet, welche Kanäle bereits von redPlant zur Auszubildendensuche Verwendung fanden und mit welchen Regelakteuren (IHK, HWK usw.) redPlant bereits in Verbindung stand. Es stellte sich heraus, dass redPlant sich vorstellen könnte, einen „3D Artist“ auszubilden. Dieser Beruf wird im deutschen Ausbildungssystem jedoch noch nicht angeboten. Solche Informationen werden vom TMT-Team aufgenommen und als zukunftsweisende Bedarfe an das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) weitergegeben. Alternative Ausbildungen wie die Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und zum Mediengestalter wurden im weiteren Gespräch näher beleuchtet. Diese Ausbildungsplätze könnten von redPlant vollumfänglich im Unternehmen abgebildet werden, jedoch entsprechen die derzeitigen Ausbildungsinhalte nicht hundertprozentig den Anforderungen, die redPlant an diesen Kompetenzbereich stellt.
2. Unter all den besprochenen Möglichkeiten empfand redPlant das Speed-Dating-Format als eine gute Alternative zum klassischen Bewerbungsgespräch. Hier wurde besprochen, in welcher Form dies stattfinden würde und wie sich das TMT-Projekt dabei unterstützend einbringen könnte.
3. Bei der Analyse der Unternehmenskultur stellte sich heraus, dass eine Kombination aus spezifischen Fähigkeiten und Soft Skills für die Arbeit bei redPlant essentiell sind. Hier wurde die Möglichkeit einer gemeinsamen Entwicklung eines auf das Unternehmen und deren Bedarfe zugeschnittenen Assessment-Centers besprochen. Hierbei könnten die Azubis, die für die Stelle unbedingt erforderliche 3D-Affinität spielerisch unter Beweis stellen. So kann sichergestellt werden, dass sowohl die fachlichen als auch die sozialen Kompetenzen von vorneherein stimmig sind und genau der oder die richtige BewerberIn in die engere Auswahl kommt. Leidenschaft für dreidimensionale Welten, Selbstständigkeit und die Wertschätzung und Mitgestaltung des Teams stellen dabei die wichtigsten Eigenschaften dar.
Dies und viele weitere Feinheiten des Unternehmens konnten wir bereits in unserem ersten Check-up Termin herausfinden. Wir werden nun im stetigen Austausch mit redPlant stehen, um gemeinsam neue, auf das Unternehmen zugeschnittenen Produkte zu entwickeln. Wir sind optimistisch, dass redPlant den oder die passende Azubi für ihr Unternehmen findet.
Wenn Sie sich mit dem Gedanken beschäftigen, einen Ausbildungsplatz zu besetzen, stehen wir Ihnen gerne zur Seite und erarbeiten gemeinsam maßgeschneiderte Lösungen. Schreiben Sie uns gerne oder rufen Sie uns für einen Check-up Termin an.
Wir danken Frau Pflug und Herrn Reufer von den redPlant Realtime Studios für die Möglichkeit, die Ergebnisse hier teilen zu dürfen und den Eindruck eines Check-up Termins vermitteln zu können.
Der frühe Vogel fängt den … Azubi?
Diese Frage wollen wir in diesem Post beantworten und haben dafür mit Stefan Ernst von der Ausbildungsberatung der IHK Düsseldorf gesprochen.
TMT: Guten Tag Herr Ernst. Welche Vorteile sehen Sie darin, wenn Unternehmen frühzeitig, beispielsweise bereits ein Jahr vor Ausbildungsbeginn, mit der Bewerbungsphase beginnen?
Herr Ernst: Der größte Vorteil ist sicherlich, dass die Unternehmen einfach mehr Zeit haben, den ausgewählten Azubi besser kennenzulernen. Sollte z.B. ein Praktikum zum Kennenlernen geplant sein, ist dies sicherlich einfacher einzuplanen, wenn die Zeit bis zum Ausbildungsstart nicht drängt.
TMT: Würden Sie sagen, dass die frühen Bewerber auch die selbstständigeren sind?
Herr Ernst: Junge Erwachsene, die sich frühzeitig mit dem Thema Ausbildung beschäftigen, sind oft verantwortungsbewusste, junge Menschen, die sich Gedanken um ihre Zukunft machen. Das heißt auf keinen Fall, dass spätere Bewerber nicht genauso gut in das Unternehmen passen können. Trotzdem sollte man das Risiko nicht eingehen, am Ende keinen geeigneten Bewerber gefunden zu haben und deshalb mit einem frühen Kick-Off der Bewerbungsphase eine möglichst große Anzahl an potenziellen Bewerbern ansprechen.
TMT: … und diese Azubis wissen dann auch eher, was sie wollen?
Herr Ernst: So sollte man das nicht sehen. Die Zielgruppe befindet sich trotzdem in einer wichtigen Orientierungsphase ihres Lebens. Aber gerade das spricht auch wieder für einen frühen Start der Bewerbungsphase, um die jungen Erwachsenen bei der Orientierung zu unterstützen und auch im eigenen Unternehmen Wege aufzeigen zu können.
TMT: Was ist denn nun der „richtige“ Zeitpunkt?
Herr Ernst: Das hängt stark von der Branche ab und zusätzlich von Events wie Ausbildungsmessen, auf denen man das aktuelle Interesse der Bewerber einschätzen kann. Meine Meinung ist hier jedoch einfach: Je früher, desto besser!
TMT: Was hält denn – Ihrer Meinung nach – Unternehmen bisher davon ab, sich frühzeitig um das Ausbildungsmarketing zu kümmern?
Herr Ernst: Die Angst, den Azubi wieder zu verlieren, spielt dabei eine große Rolle. Je früher die Zusage für die Stelle steht, desto mehr Zeit haben auch die Bewerber, sich noch anderweitig zu informieren. Wer sagt denn, dass nicht jemand im August Bankkaufmann werden möchte und dann im März doch lieber ein Studium beginnen oder ins Ausland gehen möchte.
TMT: Und wie kann dies verhindert werden?
Herr Ernst: Gerade hier kommt die Bedeutung von genügend zeitlichen Ressourcen ins Spiel. Oft sind Bewerbungs- und Einstellungsprozesse langwierige, interne Vorgänge. Dadurch können die Bewerber leicht verunsichert werden. Hier ist es dann wichtig, den Prozess möglichst transparent zu gestalten und den oder die Bewerber über den aktuellen Status zu informieren. Vor allem aber nach der Entscheidung für eine/n Bewerber/in ist es wichtig, den Azubi dann an den Betrieb zu binden und ins Team mit einzubeziehen, um sein Interesse am Ausbildungsbeginn hoch zu halten. Bei der Gestaltung der „Azubi-Bindung“ sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ideen wären neben Probearbeiten oder Praktika vor allem eine Einladung zur Weihnachtsfeier/Betriebsfest oder das Senden einer Geburtstagskarte, immer mit der Botschaft „Wir freuen uns auf dich!“ Für solche Aufmerksamkeiten braucht es jedoch immer auch genügend Zeit, um sie authentisch in den Prozess einbinden zu können.
TMT: Das waren ja schon eine ganze Menge nützlicher Tipps für die ausbildenden Unternehmen. Haben Sie abschließend noch weitere Anregungen zu dem Thema, die Sie gerne mit auf den Weg geben würden?
Herr Ernst: Der Fachkräftemarkt im IT-Bereich in Düsseldorf ist zum aktuellen Zeitpunkt leergefegt. Das bringt die sehr positive Entwicklung mit sich, dass die Unternehmen selbst beginnen, auszubilden. Hier fällt mir auf, dass dies jedoch meist erst einige Monate vor Ausbildungsbeginn geplant wird. Wünschenswert wäre aufgrund all der Vorteile, die ich im Laufe des Gesprächs genannt habe, ein früherer Beginn der Planung und Umsetzung, auch wenn dies zunächst mit Aufwand und personeller Bindung im Unternehmen verbunden ist. Unterstützung dabei können Projekte wie TmT oder die Ausbildungsberatung der IHK leisten, um den Unternehmen Unsicherheiten zu nehmen und einen guten Ausbildungsstart zu erleichtern.
TMT: Herr Ernst, vielen Dank für das interessante Gespräch!
Liebe zukünftige Ausbilder,
mit diesem Interview hoffen wir, einige Perspektiven aufzeigen zu können, die eine frühe Ausbildungsplanung lohnenswert machen! Wir unterstützen euer Team sehr gerne. Zögert nicht, einen Check-Up Termin mit einem unserer Beraterinnen oder Berater zu vereinbaren. Dann steht dem Fangen des frühen Azubis nichts mehr im Wege!
T-Shirt meets Tie @ STARTPLATZ Düsseldorf
T-shirt meets Tie war wieder unterwegs im Startplatz. Dieses Mal mit der Veranstaltung „Ausbildung in Start-ups und innovativen Kleinunternehmen“. Hier konnten sich Vertreter verschiedener Düsseldorfer Start-ups und Kleinunternehmen umfassend rund um das Thema Ausbildung informieren.
Was sind die ersten Schritte hin zur Schaffung eines Ausbildungsplatzes? Wie kann ich Ausbildungsplätze erhalten und mein Recruiting verbessern? Brauche ich einen Ausbilderschein, und wie teuer ist es überhaupt, einen solchen Schein zu machen?
Auf alle diese Fragen gab es im Laufe der Veranstaltung Antworten. Nach einer Abfrage der Themen, die die Besucher individuell bewegten, orientierte sich der Ablauf der Veranstaltung ganz an den mitgebrachten Fragestellungen und ermöglichte so allen Besuchern eine individuelle Beratung durch Berater der Industrie- und Handelskammer, der Bundesagentur für Arbeit sowie durch die IMAP-Berater. Der Fokus dieser Veranstaltung lag bei den aktuell gefragten Ausbildungsberufen Mediengestalter/in, Fachinformatiker/in, Kaufmann/frau im E-Commerce sowie Kaufmann/frau für Büromanagement. Dabei wurden zwei Seiten beleuchtet: Welche Rahmenbedingungen ergeben sich für die zukünftigen Ausbilder bei diesen Ausbildungsberufen und wie finden diese wiederum den passenden Auszubildenden. Fragen, die auch dich beschäftigen? Dann vereinbare einen kostenlosen Check-Up Termin und wir kommen auf kurzem Wege auf dich zu.
An dieser Stelle bedanken wir uns beim STARTPLATZ für die Bereitstellung der Räumlichkeiten sowie die gute Zusammenarbeit. Ebenfalls bedanken wir uns bei den Vertretern der Industrie- und Handelskammer und der Bundesagentur für Arbeit für ihre Zeit und die wertvollen Informationen, die sie den Besuchern im Laufe des Abends vermitteln konnten.
Veranstaltung „Ausbildung in Start-ups und innovativen Kleinunternehmen“
Sie denken darüber nach, in Ihrem Unternehmen auszubilden? Sie haben noch keinen Rahmen gehabt, dieser Frage nachzugehen? Sie wollen wissen, wo Sie geeignete Kandidat/innen finden?
Wir bieten Ihnen mit der Veranstaltung „Ausbildung in Start-ups und innovativen Kleinunternehmen“ einen interaktiven Rahmen, in dem im Austausch mit anderen Düsseldorfer Start-ups und den Beratern der Agentur für Arbeit und der IHK Ihre Fragen beantwortet werden.
Sie erhalten dabei u.a. Einblick in die Ausbildungsberufe Mediengestalter/in, Fachinformatiker/in, Kauf-mann/-frau E-Commerce und Bürokaufmann/-frau.
Sie wollen nach der Veranstaltung eine kostenfreie Begleitung haben, die Sie bei der Umsetzung der nächsten Schritte proaktiv unterstützt und mit Ihnen Ihre Ideen weiterentwickelt?
Die Berater des JOBSTARTER-plus-Projektes „T-Shirt meets Tie“ bieten Kleinunternehmen und Start-ups in Düsseldorf diese Unterstützung an. Durch den Kontakt zu Ausbildungsberatern und Experten vor Ort erhalten Sie zudem persönliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Ausbildungsförderung.
Daher laden wir Sie herzlich ein:
Wann? Mittwoch, den 13. Juni von 18.00 bis 20.00 Uhr
Wo? STARTPLATZ, Speditionstraße 15A, 40221 Düsseldorf
Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Hier geht es zur Einladung.
t-shirt meets tie @ azubi speeddating – Im Gespräch mit Jonathan Natzel von der WELTENMACHER GmbH
Am 09.05. fand in der CCD Stadthalle das von der IHK Düsseldorf veranstaltete Azubi-Speeddating statt. Mit dabei waren die Weltenmacher, ein junges Start-Up, das seit letztem Jahr vom Beraterteam von T-Shirt meets Tie auf dem Weg zur Schaffung eines Ausbildungsplatzes begleitet wird. Wir haben Herrn Natzel dort getroffen und uns mit ihm über seine bisherigen Erfahrungen unterhalten.
TMT: Guten Tag, Herr Natzel, was macht Ihr Unternehmen?
JN: Wir machen Lernsoftware als Spiele – Educational Games. Aus unserer Sicht soll Lernen Spaß machen. Wir nutzen dies auch im Ausbildungskontext, z.B. in der Chemie. In Form von VR-Headsets, wo Auszubildende durch das Gerät erleben, was sie im Beruf erwarten könnte. Sie können zum Beispiel als angehender Chemie-Laborant im virtuellen Raum experimentieren und besonders wichtig: Fehler machen. Da darf es dann auch mal brennen und knallen, in der virtuellen Welt ist das kein Problem.
TMT: Was hat Sie dazu motiviert, im Bereich Ausbildung tätig zu werden?
JN: Wir glauben, dass wir hierdurch junge Talente entdecken und weiterentwickeln können, dass unser Team die Fähigkeiten dafür hat. Dazu braucht es für uns als kleines Unternehmen allerdings einen „Perfect Fit“, ansonsten können wir eine Ausbildung nicht stemmen. Alles beruht auf gegenseitigem Engagement von Auszubildendem und Ausbilder.
TMT: … auch gerade, weil Ihr Betrieb sehr spezifisch ist?
JN: Genau, weil wir jung und spezifisch sind. Und gerade in einem jüngeren Tema ist es elementar, dass man da an einem Strang zieht.
TMT: Sie nehmen ja bei unserem Projekt TMT teil, was haben Sie sich erhofft?
JN: Wir sind sehr offen für neue, innovative Dinge und haben uns erhofft, von engagierten Leuten Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Azubi zu bekommen. Gerade in einem jungen und kleinen Unternehmen mit hohen Ansprüchen ist es schwierig, geeignete Kandidaten zu finden. Das ist dann immer mit viel Zeit verbunden. Unser Wunsch war, dass wir durch externe Hilfe darauf gestoßen werden.
TMT: Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen mit dem Projekt?
JN: Ein endgültiges Feedback kann ich erst geben, wenn wir einen Azubi gefunden haben, aber bisher sind wir sehr zufrieden. Eine Sache hat sich direkt gelohnt: Durch das Projekt wurden wir direkt an die Hand genommen. Damit war sichergestellt, dass sich gekümmert wird. Gerade in Start-Ups mit viel Arbeit und wenig Zeit ist es immer wichtig, wenn wir auf bestimmte Sachen wie z.B. dieses Speeddating hingewiesen werden. Das ist dann immer der entscheidende Trigger, um auch teilzunehmen.
TMT: Herr Natzel, vielen Dank für das nette und interessante Gespräch!
Veranstaltung „Check-Up Ausbildung für Startups und Kleinunternehmen“
Wie muss ich starten, wenn ich ausbilden will? Was muss ich berücksichtigen? Wer kann mir auf dem Weg zum Ausbildungsplatz am besten helfen?
Diese und andere Fragen wurden am 23.4.2018 bei der Veranstaltung „Check-Up Ausbildung für Kleinunternehmen und Start-Ups“ im Rahmen des Projektes „T-Shirt meets Tie“ in der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf gestellt und von Mitarbeitern der Bundesagentur für Arbeit, der Industrie- und Handels– sowie von der Handwerkskammer und IMAP-Beratern beantwortet.
Nach einer Vorstellung des Projektes „T-Shirt meets Tie“ nutzte der Ausbildungsberater der IHK, Herr Ernst, die Gelegenheit, über die Grundlagen und die wichtigsten Infos zum Thema Ausbilden in Kleinunternehmen und Start-Ups zu informieren. Der Sprung in die Unternehmenspraxis gelang durch das Podiumsgespräch mit zwei Kleinunternehmen, die gute Erfahrung mit Ausbildung gesammelt haben. Herr Lordt der Go On Group sowie Herr Hädrich von Swift Consult wiesen darauf hin, dass die Investition in Ausbildung Fachkräfte mit hoher Bindung hervorbringen kann. Gerade kleineren Unternehmen kommt das zugute. Die anwesenden Unternehmen nutzten die Veranstaltung auch zum intensiven informellen Austausch untereinander und konnten so ein Bündel neuer Ideen und Anregungen für die eigene Ausbildungstätigkeit mitnehmen.
Einen Eindruck zur Veranstaltung können Sie sich in diesem kurzen Videoclip verschaffen.
T-Shirt meets Tie @ Düsseldorfer Startup Woche
Vom 13. bis zum 20. April fand in Düsseldorf die 3. Startup Woche statt. In über 170 Events konnten Startups sowie junge Gründerinnen und Gründer ihre Pitches austauschen und sich vielfältige Anregungen und Ideen für ihr Business – ob noch in der Seed-Phase oder bereits der Expansion – einholen.
Wir waren mit unseren Beratern von „T-Shirt-meets-Tie“ bei Events im STARTPLATZ im Medienhafen sowie beim DITEC Gründungsnetzwerk dabei. In Kooperation mit u.a. McDermot Will & Emery und der Europäischen Medien- und Business Akademie (EMBA) konnten wir in einen großen Fachaustausch zum Thema „Auszubildende finden und binden“ gehen. Bei allen Unterstützenden in den jeweiligen Locations wollen wir uns für den klasse Support vor Ort bedanken!
Aber auch Euch, die zukünftigen Ausbilder der heutigen Startups und klein- und mittelständischen Unternehmen haben wir getroffen und konnten in Gesprächen Eure Fragen beantworten. Ihr wolltet dabei von uns wissen: Können Startups überhaupt ausbilden? Welchen Mehrwert hat Ausbildung für mein Unternehmen? Wie passt Ausbildung in mein Unternehmen? Welche Berufe kann ich ausbilden? Wie finden wir die richtigen Leute? Was muss ich tun, um ausbilden zu können?
Der Austausch war für uns alle ein bereicherndes und inspirierendes Erlebnis. Eure Fragen und Erfahrungen haben uns darüber hinaus weiteren wertvollen Input für unser Projekt mitgegeben.
- Unser Team mit Kooperationspartnern
- Beratung im STARTPLATZ
Für alle, die uns leider verpasst haben: wir freuen uns, Euch auf zukünftigen Veranstaltungen oder in einem Check-up in Eurem Unternehmen kennen zu lernen und uns auch mit Euch über das Thema Ausbildung auszutauschen. Schreibt uns dazu gerne eine E-Mail mit Euren Fragen, Erfahrungen, Ideen oder Herausforderungen rund um das Thema Personal und Ausbildung an tmt@imap-institut.de.